Abenteuer in Hainburg an der Donau
- jasminatomc
- 14. Mai 2020
- 11 Min. Lesezeit
Ich stehe auf einer steilen Felsenklippe, die in einem Schwindel erregenden Winkel unter meinen Füßen in der blauen Tiefe verschwindet. Der leichte, warme Wind weht mir durch die Haare und die hellen Sonnenstrahlen küssen heiß meine Haut. Die Sommerluft riecht köstlich nach frisch gemähtem Gras und der verführerische Duft der bunten Blumen lässt sich schwer über die grüne Wiese unter. Der leichte Wind trägt leise Geräusche des lieblichen Vogelgesangs vorbei, in der Nähe klingt ein süßes Kinderlachen, der pure Lebensfreude in sich birgt. Ich lächele auch entspannt und konzentriere mich wieder auf das Staunen meines Blicks.
Die breiten Felder der Rapsblumen glänzen wie nasses Gold in der knallenden Mittagssonne und malen verspielte Kontraste auf die Farbpalette der schwülen Sommerlandschaft. In senke die Augen und verliere mich in dem bläulichen Nebel des Tals unter meinen Füßen. Auf der rechten Seite zieht sich eine klare, dunkel blaue Linie in weichen, leicht tanzenden Kurven in den Westen, bis sie letztlich in der weiten Ferne unter den Horizont taucht. In der ruhigen Wasseroberfläche schimmern die goldenen Sonnenstrahlen. Gleich über dem Fluss heben sich runde, mächtige Türme in den Himmel und ziehen beeindruckende Mauern ins Landesinnere. Sie umarmen zärtlich viele Häuser mit roten Dächern, Kirchtürme und schmale Straßen. Und gleich inmitten der kuscheligen Altstadt hebt sich ein niedriger Hügel, weich bedeckt mit einem dichten, dunkel grünen Wald. Den flachen Gipfel des Hügels umkreisen atemberaubende Befestigungsmauern, die trotz ihres halb verfallenen Anblicks eine längst vergangene Kraft und Macht ausstrahlen. Stolz hebt sich ein Turm aus den Mauern und blickt neugierig in die weite Landschaft der Donau-Auen, über das ganze Marchfeld, bis zu den modernen Vorsiedlungen Bratislavas an der slowakischen Grenze.
Ich atme nochmal die feuchte, heiße Sommerluft und bemerke einen neuen Geruch, der sich zwischen leckere Blumendüfte mischt. Es ist der etwas stickige, herbe Duft nach Moos, Schimmel und riecht leicht sauer nach verfallenem und durchnässtem Holz. Von der Au direkt an der Donau steigt der berauschende Geruch des Moores. Eine einzigartige Landschaft, die sich hier gebildet hat.
Diese betäubende Vielfalt der unterschiedlichen Landschaftstypen erregt alle meine Sinne und ich werde von bewegenden Emotionen überwältigt, wenn ich da oben am Rande des Hausbergs von Hainburg an der Donau stehe, auf dem Braunsberg.
Das war meine erste Begegnung mit der bezaubernden historischen Altstadt Hainburg. Die Erinnerung an den wunderbaren Ausblick vom Braunsberg auf die Stadt mit der Ruine auf dem Hügel und auf die Donau erfüllt mich heute noch mit süßer, wehmütiger Sehnsucht nach der traumhaften blauen Ferne der pannonischen Tiefebene.
Hainburg an der Donau liegt in Niederösterreich direkt an der Donau zwischen zwei Hauptstädten – Wien und Bratislava an der slowakischen Grenze. Sie ist außerdem die östlichste Stadt Österreichs.
Malerische enge Gassen, befestigte Stadttore, Türme, Mauern und Karner bilden ein märchenhaftes Tor in die wechselhafte Vergangenheit. Hainburg ist in vielerlei Hinsicht die Stadt der Superlative. Mit seinen 2,5 km langen Stadtmauern, drei erhaltenen Toren und 15 Türmen aus dem 13. Jahrhundert besitzt Hainburg eine der ältesten und am besten erhaltenen Stadtbefestigungen Europas.
Die schönsten Aussichten auf die Altstadt bieten sich vom bereits erwähnten Braunsberg, der eine Verlängerung der Karpaten ist, oder vom Hexenberg auf der anderen Seite der Stadt, auch Hundsheimer Berg genannt. Auf beide Hügel führen viele Wanderwege, die gut markiert mit dem malerischen Schlossberg mit seiner ausgedehnten Burganlage und der romantischen Ruine Röthelstein verbunden sind. Die Ruine Röthelstein ist schon mitten in die romantische Landschaft des Nationalparks Donau – Auen eingebettet.

Hainburg an der Donau vom Braunsberg
Ich möchte dir vor Allem die schönsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten vorstellen und falls du besonderes Interesse an der bewegten Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung hast, befindet sich am Ende dieses Artikels eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse, die das Leben der Stadtbewohner in den letzten Jahrhunderten geprägt haben.
Die bewegte Geschichte der Mittelalterstadt kann man auch im Rahmen von verschiedenen Führungen erfahren und miterleben. Diese Führungen kann ich selber nur empfehlen, ich habe auch eine mitgemacht. Die Geschichte wurde spannend vorgestellt und wir konnten an den markantesten Punkten des Städtchens die stürmischen Ereignisse fast live miterleben. Mit der Niederösterreich-Card bekommt man die Führung einmalig im Jahr auch gratis. Meiner Meinung nach ist das noch ein Plus-Punkt für das gute touristische Angebot. Anmeldungen und Informationen zu den Führungen gibt es im Tourismusbüro in der Ungarstraße 3, gleich um die Ecke vom Hauptplatz.
Unter den zahlreichen Zeugen der Vergangenheit erwähne ich die katholische Stadtpfarrkirche, die Mariensäule, das Anger mit Karner, die Burg am Schlossberg, 4 Tore, den Hundsheimer Berg und den Braunsberg mit der Ruine Röthelstein am Fuße des Bergs.
Stadtrundgang in der Altstadt Hainburg
Wir beginnen die Stadtbesichtigung am Hauptplatz, wo sich die Stadtpfarrkirche in den Himmel erhebt. Sie ist den Heiligen Philippus und Jakobus geweiht. 1236 ist eine Jakobs- und Katharinenkapelle erwähnt, welche später zur Pfarrkirche erhoben wurde. Danach wurde sie im neuen Stil der Barockzeit umgebaut. Der Kirchturm und der Hochaltar stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Neben der Kirche steht die Mariensäule aus dem Jahr 1749, die als eine der schönsten Rokokosäulen Niederösterreichs gilt.
Vom Hauptplatz gehen wir zum ältesten Stadttor Hainburgs, dem Ungartor. Er wurde im romanischen Stil um 1230 erbaut.
Von dort gehen wir die Stadtmauer entlang und gelangen zuerst zum Halterturm, dem höchsten Turm der Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert, und ein bisschen weiter befinden wir uns schon vor dem beeindruckenden Theodorapalast. An der Stadtseite des Areals ist die Langseite eines Saalgebäudes mit einem Paar gekuppelter Fenster zu sehen. Der Name "Theodora" könnte vom Besuch der Gattin Herzog Leopolds VI. stammen, die kurz in Hainburg weilte.
Die Stadtpfarrkirche und der Theodorapalast in Hainburg
Wir biegen wieder Richtung Hauptplatz ab und kommen zum ehemaligen Hauptplatz Hainburgs aus dem 11. Jahrhundert, wo 1957 der Pranger wieder aufgestellt wurde. Die quadratische "Schandsäule" stammt aus dem 18. Jahrhundert, Ketten und Handschellen sind Nachbildungen. Ursprünglich stand der Pranger in der Nähe der Kirche. Um diese Zeit fand auch die letzte verzeichnete Verwendung des Prangers zur Bestrafung statt.
In der Nähe befinden sich der romanische Karner und die Lichtsäule. Der Karner stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde als Friedhofskapelle erbaut. Im Untergeschoss war das Beinhaus, im Obergeschoss der Altarraum für Totenmesse.
Die fast 10 m hohe Lichtsäule wurde um 1400 errichtet und stand mitten im ehemaligen Friedhof. Durch die viereckige Öffnung am Fuß der Säule konnte man das "Ewige Licht" durch den hohlen Säulenschaft ins Lichthäuschen ziehen.
Wieder bei der Stadtbefestigung steht das Wienertor, das größte erhaltene mittelalterliche Stadttor Europas. Im Turm befinden sich das Stadtmuseum, bestehend aus einer Ausstellung über archäologische Ausgrabungen, Tabakmuseum, Heimatmuseum, etc.
Wir halten uns jetzt in Richtung Donau und dort führt die Blutgasse zum Fischertor. Wie schon der Name sagt, erinnert sie an das schreckliche Ereignis von 1683. Da war der Ort während der 2. Türkenbelagerung Schauplatz eines schrecklichen Gemetzels, wo fast ganz Hainburg bei einem Fluchtversuch ausgerottet wurde (für Details siehe den geschichtlichen Anhang am Ende des Artikels). Ich habe Gänsehaut bekommen, als ich wie benommen von der grausamen Vorstellung auf die Tafel mit dem Namen auf der Hausfassade starrte.
Am Ende der Gasse steht das Fischertor, das kleinste und jüngste Tor Hainburgs, der nur dem Fußverkehr dient.
Die "Schandsäule", das Wiener Tor und die Altstadt von Hainburg mit dem Schlossberg
Wir können jetzt zum Hauptplatz zurückkehren oder wir spazieren weiter am Flussufer entlang und besuchen noch den Wasserturm, auch Götzenturm genannt.
Den romantischen Stadt-Spaziergang schließen wir mit der Perle der Stadt ab, dem Schlossberg mit der beeindruckenden Burganlage, die auch aus jedem Winkel der Stadt schon sichtbar ist und auf einem Hügel mitten in der Stadt thront.
Burg Hainburg am Schlossberg
Die Burg hat genauso wie die Altstadt schon viele Schicksalsschläge erlitten und zahlreiche Stürme überdauert.
Die Geschichte-Fans finden die tragische Geschichte der Burg am Ende des Artikels.
Drei Fußwege führen zu dieser Anlage, die aus der Stadtmauer, dem Burgtor, dem Burghof, der Pankratiuskapelle, dem Palast und dem Wohnturm besteht. Ein möglicher Aufstieg ist vom Parkplatz beim Sportplatz (Hummelstraße) oder vom Ungartor über den Exerzierplatz. Für den Aufstieg rechne etwa 20 bis 30 Minuten ein. Die Wege führen über breite, gepflegte Waldwege, bis wir direkt unter die mächtige Befestigungsmauer ankommen.
Die Burg liegt 140 m über der Stadt am Gipfelplateau des Schlossberges und ist von einem doppelten ovalen Mauerring umschlossen. Zwischen den beiden Mauern befindet sich der schmale Zwinger. Die Burg ist mit der Stadt durch lange und bis zu 6 m hohe Wehrmauern verbunden, die mit viereckigen Türmen verstärkt sind.
In der Mitte des Burghofes steht die Pankratiuskapelle mit ihrer halbrunden Apsis. Die Kapelle hat ihren Ursprung gegen Ende des 12. Jahrhunderts und gehört somit zu den ältesten Bauten der Burgruine. Im viergeschossigen Wohnturm lässt sich noch ein Kreuzrippengewölbe erkennen. Vom Palas, der wie die Kapelle zum ältesten Teil der Burgruine gehört, stehen nur noch die Grundmauern.
Es ist auf jeden Fall ein einzigartiges Erlebnis, die erhaltenen Mauern zu beobachten, durch die eindrucksvollen Tore zu wandern und die Geheimnisse des Bauwerks zu entdecken. Es ist der pure Genuss, mitten auf der Wiese zu stehen, umrundet von historischen Mauern, die heute noch Sicherheit vor dem Wind bieten. Und über dem Kopf bietet der Turm heute noch Schatten, während die Sonnenstrahlen frech hinter den Nischen durchschauen. Außerdem hat man vom Schlossberg eine herrliche Aussicht auf die Städte Hainburg und Bratislava.
Burg Hainburg an der Donau
Der Hainburger Schlossberg ist auch bekannt, weil 1996 dort der Nationalpark "Donau-Auen" gegründet wurde. Auf Hainburger Seite befindet sich der kleinere Teil des Nationalparkes. Über Steilufer erheben sich zwei Aussichtspunkte, die einen Überblick über die Aulandschaft bieten. Mitten im Auwald versteckt sich die Ruine Röthelstein, und dahinter erhebt sich markant der Braunsberg.
Der Braunsberg
Das Naturschutzgebiet Braunsberg ist ein archäologisch bedeutsamer Standort. Die Kelten errichteten im 2. Jahrhundert vor Chr. am Plateau eine mächtige Siedlung, die durch einen Palisadenzaun geschützt war. Ein kleiner Teil der Palisade und ein Wachturm wurden rekonstruiert. Diese Höhensiedlung behütete einen alten Donauübergang, über den eine der wichtigsten Verbindungen Europas, die Bernsteinstraße, verlief.
Durch seine Lage am Rande der pannonischen Tiefebene hat der Braunsberg ein begünstigtes Klima. Viele wärmeliebende, mediterrane Tier- und Pflanzenarten finden hier ideale Lebensbedingungen, wie zum Beispiel die Smaragdeidechse, die Äskulapnatter, die Lotwurz oder die Zwergschwertlilie. Einige Arten kommen nur hier vor, wie zum Beispiel die Hainburger Federnelke.
Von Hainburg führt eine Aussichtsstraße auf den Gipfel und endet dort auf einem großzügigen Parkplatz. Das Plateau bietet eine hervorragende Aussicht auf die Altstadt und die Burgruine Hainburg, auf die Hundsheimer Berge, die Donau und die Stadt Bratislava, an klaren Tagen blickt man weit ins Marchfeld, unter anderem bis zu den berühmten Marchfeldschlössern Schlosshof und Niederweiden. Von hier aus erblickt man auch die auf ihrem Felsen romantisch liegende Burgruine von Devin.
Braunsberg über Hainburg
Auf den Braunsberg führen auch viele Wanderwege und bieten romantische Einblicke in die einzigartigen Schönheiten der Hainburger Au. Dort mitten im Wald liegt die mittelalterliche Ruine Röthelstein, die sich wie ein Adlernest auf einem markanten Felsen hoch über dem Donauufer erhebt.
Ruine Röthelstein
Unter dem Braunsberg erstreckt sich derzeit auf einer Gesamtfläche von 9.300 ha die Hainburger Au, deren wilde Schönheit und Artenvielfalt einmalig und daher verdient geschützt ist. Davon sind 60 % Auwaldfläche und 25 % Wasserfläche. Hier finden mehr als 700 Arten Pflanzen, etwa 100 Brutvögel und 30 Säugetierarten, 8 Reptilien- und 13 Amphibienarten und mehr als 50 Fischarten ihr Zuhause.
In den dichten Wäldern verstecken sich aber nicht nur einzigartige Lebewesen, den stürmischen Strom abwärts führt ein fast vergessener Weg zwischen Felswänden und alten Baumriesen, bis man zwischen Zweigen und Blättern der Bäume einsame, von Zeit angegriffene Mauern erblickt.
Auf einem 30 Meter hohen Felsvorsprung an der Donau liegen die letzten Überreste der Burg Röthelstein, die jahrhundertlang den Donaustrom auf österreichischer Seite sicherte und direkt gegenüber erledigte dies für die Ungarn und Slowaken die Burgruine Devin bei Bratislava in der Slowakei. Der Bauplatz der Burg war strategisch sehr gut gewählt, da man von hier aus den Verkehr auf der Donau weithin überwachen konnte. Nach Westen waren keine besonderen Schutzbauten erforderlich, da hier das Gelände fast senkrecht zur Donau hin abfiel.
Der Name Röthelstein könnte auf den rosafarbenen Quarzit zurückzuführen sein, der sowohl am Hundsheimerberg als auch am Braunsberg vorkommt und für den Bau der Wehranlagen verwendet wurde.
Die erste urkundliche Erwähnung von Burg Röthelstein erfolgte im Jahre 1180. Bis zum 15. Jahrhundert wechselte sie oft die Besitzer, einer von ihnen war den Legenden nach ein Tempelritter, später diente die Burg sogar als Raubritternest. Doch bereits um 1500 war Röthelstein, wie die benachbarte Pottenburg, dem Verfall überlassen. Sie diente auch als Steinbruch für Baumaterial, zum Beispiel beim Bau der Burg Bratislava. Später wurde sie an die Stadt Hainburg übergeben. Erst im 19. Jahrhundert interessierten sich Burgenforscher wieder für die vergessenen Mauerreste.
Der bekannteste Weg zur Ruine Röthelstein beginnt an der Donaulände, in der Nähe des Freibads, wo es auch einen Parkplatz gibt. Die Ruine ist dort schon angeschrieben und daher nicht zu verfehlen. Der gemütliche Spaziergang durch den Wald dauert etwa 15 bis 20 Minuten.
Eine Stiege führt direkt zwischen die romantischen Mauern und dort eröffnet sich ein traumhafter Blick auf die Donau. Der Blick kann die ganze Schönheit des Auwaldes erfassen. Bei etwas Geduld kann man Biber, Enten, Reiher und Rotwild beobachten, im Winter mit etwas Glück auch Seeadler.
Ruine Röthelstein in den Donau-Auen
Um die Burg entwickelten sich zahlreiche Sagen, bei denen der neugierige Wanderer heute noch Gänsehaut spürt.
Vor allem Templer sollen hier immer wieder auftauchen und den vorbeigehenden Wanderern ihre Schätze im Burgfelsen zeigen. Doch auch von Geisterfesten in den Mauern wird erzählt. Die werden von Männern in roten Mänteln und roten Kappen gefeiert. Auch Geister von Raubrittern, Mönchen und Nonnen wandern in der Ruine ruhelos umher.
Von der Ruine Röthelstein kann man die Wanderung auf dem Braunsberg – Rundweg fortsetzen oder man steigt zum Plateau des Braunberges auf. Der Aufstieg über breite Wiesen ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Auf der anderen Seite der Stadt erhebt sich der Hausberg der Hainburger Bevölkerung, der Hundsheimer Berg, der einen wunderschönen Ausblick auf die Donau, den Nationalpark Donau-Auen und an klaren Tagen bis zum Neusiedler See bietet.
Der Hundsheimer Berg
Der Hundsheimer Berg ist ein breit geformter Berg über der Stadt Hainburg, 480 m über den Donauauen, nahe dem Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowakei.
Der Hundsheimer Berg gehört auch zum Naturschutzgebiet und beherbergt eine Vielzahl an Lebensräumen und eine große Anzahl seltener und schützenswerter Arten. Seit 2006 gibt es den „Naturlehrpfad Hundsheimer Berg“.
Der Blick vom Gipfel reicht über Hainburg mit dem Schlossberg bis zum Braunsberg, die Donau-Auen entlang und man erkennt sogar Teile von Bratislava.

Hainburger Altstadt mit dem Hundsheimer Berg im Hintergrund
Die Hainburger Au mit der Altstadt von Hainburg, der Burganlage, dem Braunsberg mit der Ruine Röthelstein und dem Hundsheimer Berg bietet Abenteuer und Entdeckungsreise für Jung und Alt. In der Region kann man tagelang herumwandern, den Weg der alten Römer verfolgen und die zauberhafte Tier- und Pflanzenwelt beobachten. Dazu gibt es zahlreiche Schlösser, Ruinen und Aussichtspunkte, die den Ausblick über den östlichsten Teil Österreichs eröffnen.
Eine kurze Geschichtsstunde für dich, wenn du dich besonders für die historischen Ereignisse interessierst
Die erste Besiedlung geht auf die Kelten auf dem Braunsberg zurück. Das heutige Stadtgebiet lag im Gebiet von Carnuntum, der Hauptstadt der römischen Provinz Pannonien. Die erste schriftliche Nennung war im Nibelungenlied.
Um 1050 wurde der erste Entschluss gefasst, auf dem Schlossberg die Heimenburg zu bauen. 1108 kam die Burg in den Besitz der Babenberger. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde die Burg durch das Lösegeld für Richard Löwenherz erweitert. Unter anderem wurde auch das Wienertor und damit das größte mittelalterliche Stadttor Europas gebaut.
1252 heiratete die Schwester des letzten Babenberger Herzogs Friedrich II., Margarethe von Babenberg, in der Burgkapelle auf dem Schlossberg den späteren König von Böhmen Ottokar II. Ottokar verlor aber die Schlacht von Dürnkrut und die Burg kam in den Besitz der Habsburger. Diese verpfändeten die Burg an verschiedene Besitzer. Die Stadt wurde vernachlässigt und verlor an Bedeutung. Die Burg ging 1629 in den Besitz der Stadt über.
Bei der Eroberung durch das osmanische Heer Im Zuge der ersten Wiener Türkenbelagerung wurden Stadt und Burg verwüstet und 1683 gänzlich zerstört, die Burganlage und Befestigungsanlagen erlitten starke Schäden. Die Bevölkerung versuchte durch das Fischertor in die Donauauen zu fliehen, doch die Torflügel konnte nicht rechtzeitig geöffnet werden. In der engen Gasse vor dem Fischertor kam es zu einer Massenpanik und einem Gemetzel. Die Gasse heißt heute „Blutgasse“ in Erinnerung an das Massaker. Von den über 8000 Menschen aus der Stadt und Umgebung wurden bis auf 100 Personen alle getötet. Einer der wenigen Überlebenden war Thomas Haydn, der Großvater vom berühmten österreichischen Komponisten Joseph Haydn.

Die Blutgasse in Hainburg
1784 wurde in der Stadt eine Tabakmanufaktur angesiedelt, wo bis 2011 Zigaretten und Rauchtabak erzeugt wurden. Damit wurde die Stadt nahezu neu besiedelt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt 1918 zur östlichsten Stadt Österreichs. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt nahezu verschont von Angriffen. Nach dem Krieg bildete die Tabakfabrik praktisch eine der wenigen Einnahmequellen für die neue Republik.
In den 1960er Jahren wurde eine Aussichtsstraße auf den Braunsberg gebaut, ab 1975 wurde die alte Burganlage wieder aufgebaut.
Die tragische Geschichte der Burg Hainburg am Schlossberg
Im Jahr 1050 erteilt Kaiser Heinrich III. den Auftrag, auf dem Schlossberg die Heimenburg zu bauen. Bald nach der Fertigstellung kommt die Burg in den Besitz der Babenberger und wird in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts großzügig erweitert unter Verwendung von Teilen des Lösegeldes für Richard Löwenherz. In der Burgkapelle findet die Hochzeit zwischen Ottokar von Böhmen und Margarethe von Österreich statt.
1278 verliert König Ottokar in der Schlacht von Dürnkrut und die Burg kommt in den Besitz der Habsburger. Diese verpfänden die Burg an verschiedene Herren. Im 17. Jahrhundert geht die Burg in den Besitz der Stadt Hainburg und 1683 wird sie bei der 2. Türkenbelagerung zerstört. Seitdem ist die Burg dem Verfall preisgegeben. Dazu hat vor allem auch die Errichtung des neuen Schlosses am Fuße des Burgberges beigetragen.
Erst im 20. Jahrhundert führt das österreichische Bundesheer die ersten Sicherungsarbeiten an der Ruine durch. Ab 1976 beginnt ein örtlicher Burgerhaltungsverein mit der Renovierung der Burgruine. Jedes Jahr im Sommer finden dort die "Burgspiele Hainburg" statt.
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