Abenteuer um den Stubenbergsee herum
- jasminatomc
- 14. März 2021
- 10 Min. Lesezeit
Zwischen niedrigen, grünen Hügeln der Oststeiermark, wo die Produktion der Äpfel auf eine lange Tradition zurückblickt, liegt ein blaues Juwel und seine ruhige Wasseroberfläche glänzt in der Sonne. Rund um den See herum reihen sich zahlreiche beeindruckende Sehenswürdigkeiten, die inzwischen besonders im Sommer mit ihrem abwechslungsreichen Angebot große Touristenmassen anlocken. Prächtige Schlösser, romantische Ruinen, Zeugen der fernen und nahen Vergangenheit, Naturperlen, unzählige Wander- und Radwege und ein großer Tierpark prägen unverwechselbar die grüne, hügelige, mit Obstbäumen durchzogene Landschaft im Herzen der Steiermark. Ich hatte sogar die gesegnete Gelegenheit, mir die zauberhafte Region aus der Luft anzuschauen, bei einem kurzen Rundflug mit einem Sportflugzeug, das von einem kleinen Flughafen in der Nähe von Weiz startet. Der See lag friedlich und verträumt zwischen sanften Hügeln und Schloss Herberstein zog seine lange, schneeweiße Mauer über dem Feistritztal. Über der grünen Landschaft thront der Kulmberg, einzigartig mit seinem flachen Plateau und mit freiem Auge kaum erkennbaren Kapellen am Gipfel. Die einmalige Form des Kulms begleitet den Besucher auf allen Straßen und Wegen durch das steirische Apfelland. Eine besondere und viel berühmtere Möglichkeit, zwischen die Wolken zu schweben und das Land von oben zu bestaunen, sind die Ballonfahrten. Und wem ein Abenteuer im Heißluftballon doch zu abenteuerlich ist, kann eine Rundfahrt in einer Pferdekutsche des „Schloßkutschers“ genießen. Zu beiden Angeboten komme ich später in diesem Artikel noch zurück.
Der Stubenbergsee liegt inmitten des hochproduktiven Apfellandes, wo die Apfelstraße zahlreiche Apfelbauern verbindet. Das sehr beliebte touristische Gebiet kann man ungefähr zwischen Weiz, Gleisdorf und Hartberg einbetten. Direkt am See liegt der Ort Stubenberg am See mit einer markanten Kirche und einem wunderschönen Schloss. Über dem Ort und See blickt die Burg Neuhaus herrschend über die Hügel hinweg, unter ihr führen enge, scharfe Kurven durch die Stubenbergklamm, die im Sommer Abkühlung von der Hitze bietet. Auf der anderen Seite heben sich die sanften Flächen des Kulmbergs, den man in etwa 2 Stunden erklimmen kann. An den grünen Hängen des Kulms kuschelt sich ein absolut sehenswürdiges urgeschichtliches Freilichtmuseum, das Kulm Keltendorf. Zahlreiche Wegweiser führen den Besucher zu einem der größten und schönsten Schlössern der Region, zum Schloss Herberstein, das neben zahlreichen Schlossführungen noch einen Tierpark anbietet. Beide Sehenswürdigkeiten sind ein wahrer Touristenmagnet für Jung und Alt von nah und fern. Unser Abenteuer beenden wir im kleinen Ort Schielleiten, seinem wunderschönen Schloss und der renovierten Burgruine.

Der Stubenbergsee im Apfelland
Der Stubenbergsee
Der See gilt als der wärmste Badesee Österreichs und ist dementsprechend zu einem Freizeitzentrum für Kinder und Familien im Sommer ausgestattet worden. Er wurde zwischen 1968 und 1971 unter dem Ort Stubenberg künstlich angelegt, am Fuß des Hügels Kulm. Er wird durch das Wasser der Feistritz gespeist, die sich durch die gesamte Landschaft schlängelt.
Außerhalb der Badesaison lockt der asphaltierte Rundweg um den See massenhaft Familien mit Kinderwägen zum gemütlichen Spaziergang an. Den Weg mit einer traumhaften Aussicht über die ruhige, blaue Wasserfläche, auf die grünen Hügel und den Ort Stubenberg legt man durchschnittlich in einer dreiviertel bis einer Stunde zurück.
Im Sommer verwandeln sich die satten, grünen Wiesen in ein Farbmosaik aus Badetüchern, die an einem heißen, sonnigen Tag so eng aneinander liegen, dass man nur mit gut ausgeprägten Zirkus-Skills und mit Anwendung halsbrecherischer Ballett-Figuren vorbei kommt. Dafür freuen sich die Kinder auf Wasserrutschen, ein Piratenschiff, kleine Steininseln, einen flachen Badebereich, Sandspielplätze und Sprungplattformen. Zwei Freizeitparks, ein Tretboot-Verleih und Tonnen an frischem Eis sorgen für den ultimativen Spaß. Während sich die Kinder im warmen Wasser austoben, können Eltern am Rand der Liegewiese ein gut gekühltes Bier in einem der Cafes genießen, regionale Spezialitäten kaufen oder im Bücherflohmarkt leichte Lektüre schon ab 50,- Cent erwerben, um im Schatten der grünen Bäume am Strand in die Fantasiewelt einzutauchen und den stressigen Alltag vergessen. Am See gibt es auch einige Gasthäuser und ein JUFA-Hotel.
Gute Beschilderungen führen zu den enormen Parkplätzen, die aber in der Saison eine Gebühr verlangen.
Stubenbergsee
Die landschaftliche Vielfalt der Region rund um den Stubenbergsee ist wie maßgeschneidert für einen Wanderurlaub mit der ganzen Familie. Die kurvigen Straßen mit nur leichten Steigungen locken auch viele Radfahrer an. Die Apfel- und Weingärten prägen das Landschaftsbild und zahlreiche Buschenschänke und Wirte laden zum Genusswandern ein.
Für die abenteuerlustigen unter euch bieten einige Ballonbetriebe Ballonfahrten über die hügelige Landschaft an. Ich habe es leider aufgrund der genauso abenteuerlichen Preise noch nicht ausprobiert, aber die Aussicht von den sanften Hügeln in der Umgebung lässt den Besucher auch schweben, über dem See, über Wiesen und Wäldern, über fernen Obstbäumen und hübschen Orten.
Direkt an den Stubenbergsee kuschelt sich der Ort Stubenberg, der von der anderen Seite des Sees mit den weißen Fassaden der Häuser und ihren roten Dächern einen malerischen Kontrast zur grünen Hügellandschaft und dem Blau des Himmels bildet. Der hohe Kirchturm und die lange Mauer des herrlichen Schlosses Stubenberg bleibt eine unverwechselbare Silhouette.
Das Schloss Stubenberg liegt mitten im gleichnamigen Ort und wurde auf den Fundamenten der alten Burg aus dem 13. Jahrhundert erst im 16. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut. Seinen Namen verdankt das Schloss einem der ältesten und bedeutendsten Adelsgeschlechter der Steiermark, den Herren von Stubenberg. Nachdem sich die Grafen von Stubenberg im 16. Jahrhundert dem Protestantismus zuwandten und das größte Teil des Familienvermögens nach Bayern auswanderte, verlor das Geschlecht an Einfluss. Die Renaissance überlieferte den noch heute prächtigen Arkadenhof. Die Burg wechselte danach öfter die Besitzer, bis sie im Privatbesitz der Familie Schleicher zahlreichen Veranstaltungen zur Verfügung stand. Seit 2001 ist im Schloss ein Hotel untergebracht.
Stubenberg am See mit Schloss
Vom Ort Stubenberg führt links auf den Hügel hinauf eine kurvige Straße, die den neugierigen Fahrer dem blauen Himmel immer näher führt, bis er vor der Einfahrt zur Burg Neuhaus steht und die atemberaubende Aussicht genießt.
Die Burg Neuhaus erhebt sich aus dem Wald hoch über der Stubenbergklamm, die der Fluss Feistritz zwischen den Rabenwald und den Kulm eingegraben hat. Sie wurde Mitte des 14. Jahrhunderts von den Grafen von Stubenberg erbaut. Im Jahr 1541 gab es einen Brand auf der Burg, bei dem die Burg schwer beschädigt und das Archiv zerstört wurde.
Der Sage des Neuhauser Strafgerichts nach sollen drei Brüder, die in der Burg wohnten, echte Raufbolde und Leuteschinder gewesen sein. Eines Tages sollen sie dem Pfarrer in Stubenberg ein Fass Messwein gestohlen haben. Am Ostersonntag tranken sie dann im Rittersaal den gestohlenen Wein und führten gottlose Reden, während andere Menschen in die Kirche gingen. Anschließend gingen sie in den Burghof, um die Hunde zu füttern. In jenem Augenblick, als die Glocken von Stubenberg zur Wandlung läuteten, erbebte plötzlich die gesamte Burg in ihren Grundfesten und ein Blitzstrahl schlug aus heiterem Himmel in den Bergfried ein, tötete die Brüder und setzte die Burg in Flammen.
Unter den damaligen Besitzern, der Familie Drachsler, wurde die Burg wieder aufgebaut und modernisiert. Nach einem weiteren zerstörerischen Brand erwarben die Grafen Vetter von der Lilie die Ruine, aus deren Schutthaufen bereits Bäume wuchsen. Sie rekonstruierten die Burg weitgehend originaltreu und errichteten im dritten Stock des Gebäudes Ferienwohnungen. Die 32 hohe Schildmauer, die teilweise bis zu 4,5 m dick ist, beeindruckt heute noch von weitem.
Neben Appartements bietet die Burg heute beliebte Veranstaltungsräumlichkeiten, die einen herrlichen Blick über das oststeirische Hügelland eröffnen.
Burg Neuhaus
Kulm
Einen traumhaften Ausblick in die weite, blaue Landschaft bietet der Gipfel vom Kulm, auf einer Höhe von 975 m. Es gibt viele verschiedene Wandertouren, die meistens in Puch oder beim Stubenbergsee starten. Die Wege führen durch Äcker, Wiesen und Wälder und belohnen den Wanderer mit einer zauberhaften Aussicht. Ich war im Winter dort, als die gesamte Oststeiermark schneeweiß angezuckert war und wie im Märchen unter dem strahlend blauen Himmel schlief.
Der Kulm
Doch Vorsicht an alle Besucher, die nicht direkt aus der Gegend kommen: es führt zwar eine asphaltierte Straße bis zum Fuße des Gipfels, aber die Gegend ist im Privatbesitz des Eigentümers des Gasthauses Schnitzelwirt und auf den meisten Flächen ist Parken nicht erlaubt. Inzwischen wurden anscheinend Schilder mit einem Parksystem aufgestellt, die aber oft auf unerklärliche Weise „verschwinden“. Der Besucher weiß dann selbstverständlich nicht, wo und ob parken erlaubt ist, da man ein Schild umsonst sucht. Zur Folge bekommen dann die nichts ahnenden Falschparker einige Monate später einen Anwaltsbrief nach Hause mit einer Strafe von 202,- Euro. Der Streit um die Nutzung des Privatbesitzes läuft schon seit Jahren, doch ein Ende ist noch nicht in Sicht. Daher empfehle ich, den Rucksack auf die Schultern zu laden und gemütlich zu Fuß vom See hinauf wandern und dabei das schöne Wetter genießen.
Auf der anderen Seite des Kulmbergs liegt das erste urgeschichtliche Freilichtmuseum der Steiermark und ein Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Das Kulm – Keltendorf bietet eine lehrreiche und spannende Reise in eine über 6000 Jahre entfernte Vergangenheit. Dabei wird in zehn rekonstruierten urzeitlichen Hütten das Leben der prähistorischen Siedler lebendig. Der Kulm diente vielleicht schon in vorchristlicher Zeit als Kalender- und Opferberg und wurde im 18. Jahrhundert als Kalvarienberg christianisiert. Zahlreiche archäologische Fundstücke von der Stein-Kupferzeit bis zur römischen Kaiserzeit berichten von einer bewegten Geschichte der Siedlung am Kulm.
Kulm Keltendorf
Schloss und Tierwelt Herberstein
Endlich möchte ich dir, liebe/r LeserIn, zwei der schönsten, bekanntesten und beliebtesten Ausflugsziele der romantischen Oststeiermark vorstellen. Inmitten der tiefen, geheimnisvollen Feistritzklamm liegt gut versteckt das Schloss der Familie Herberstein, die heute noch das bedeutendste Adelsgeschlecht der Steiermark nach den Eggenbergern darstellt.
Einer Sage nach stammt das Haus der Herbersteiner von Otto dem Großen aus dem 10. Jahrhundert, eine ununterbrochene Stammlinie lässt sich aber erst von Otto von Herberstein aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts nachverfolgen. Besonders Siegmund von Herberstein, ein Nachfahre Ottos, konnte sich durch seine Leistungen besonders hervorheben: Unter Kaiser Maximilian I., der im 15. und 16. Jahrhundert den Titel des römisch-deutschen Kaisers trug, und seinen Nachfolgern unternahm Siegmund etwa 69 diplomatische Auslandsreisen, vorwiegend in den Osten Europas. Besonders bekannt sind seine Reise ins Zarenreich Russland und an den Hof von Süleyman I., dem großen Herrscher des Osmanischen Reiches, der die Truppen bei der ersten Türkenbelagerung Wiens im Jahr 1529 befehligte. Neben Siegmund kann die Familie auf zahlreiche andere wichtige und ansehnliche Familienmitglieder zurückblicken, darunter eine lange Ahnenlinie voller Offiziere und Landeshauptleute.
Die Geschichte des Schlosses Herberstein reicht bis ins weite 13. Jahrhundert zurück, als auf der Erhöhung neben dem Fluss Feistritz eine Burg stand, die aber im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut und erweitert wurde. Daher sind heute noch drei baugeschichtlichen Epochen Gotik, Renaissance und Barock in einem Bauwerk vereint. Der Rittersaal mit dem offenen Kamin, die Ahnengalerie und die Georgskapelle stammen aus barocken Zeiten, der Florentiner Hof ist ein Zeugnis von Renaissancearchitektur. Faszinierend ist besonders der geräumige Arkadenhof mit dem Schlossbrunnen in der Mitte. In den ältesten Teilen des Schlosses findet man vermehrt noch einen gotischen Baustil, der besonders in Hoch- und Spätmittelalter üblich war. Im 16. Jahrhundert wurde während der größten Bauphase die Burg zu einem Schloss umgewandelt. Aus dieser Zeit stammen die Ursprünge der heute so berühmten Gartenanlagen von Herberstein, die ihre Blüte im 18. und 19. Jahrhundert erlebten. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden die Gärten dann vernachlässigt und erst im Jahr 1997 rekonstruiert. Als Vorlage diente der Garten aus der Barockzeit, der ebenfalls einen Pavillon in der Mitte und geometrische Beetmuster rundherum aufwies. Deshalb können die Besucherinnen und Besucher die Gärten heute so vorfinden, wie die Grafen von Herberstein sie im 17. Jahrhundert bewundert haben.
Schloss Herberstein
Das Schloss bietet neben den inneren Räumlichkeiten und den bezaubernden Gärten noch das Gironcoli Museum, das die größte Skulpturensammlung des österreichischen Bildhauers und Künstlers Bruno Gironcoli zeigt. An das Schloss direkt angrenzend befindet sich eins der beliebtesten Ausflugsziele in der Steiermark für die ganze Familie, der Tierpark Herberstein, dessen Geschichte ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann.
Über 700 Jahre Familiengeschichte von 22 Generationen kann man genauer bei einer Schlossführung erfahren, es gibt Führungen durch die Innenräume und sehr interessante Gartenführungen. Mit einer Eintrittskarte kann man sowohl das Schloss als auch den Tierpark besuchen. Das Schloss ist heute aufgrund seines einmaligen Ambientes eine beliebte Location für Veranstaltungen, Feiern, Trauungen und Taufen, aber auch für Konzerte, Film- und Fotoshootings.
Nur 1 Kilometer vom Stubenbergsee entfernt befindet sich also die Tierwelt Herberstein, die Heimat zahlreicher Tiere aus aller Welt, aus 5 Kontinenten. Unter 85 Tierarten sind besonders verspielte Affenbanden und eine liebenswerte Löwenfamilie bekannt, die regelmäßig mit frischem Nachwuchs für Schlagzeilen sorgt. Es gibt regelmäßige kommentierte Tierfütterungen und zusätzliche Programme für Kinder. Speziell erwähnenswert sind die Geparde, die die Zuschauer immer wieder ins Staunen versetzen.
Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass in den Sommermonaten und während der Schulferien die Äußerung „es ist sehr viel los“, sehr sehr stark untertrieben ist. Es kann sogar sein, dass man trotz eines enormen Parkplatzes keinen freien Platz mehr findet. Ich habe deshalb im Jänner die Tierwelt besucht und es war zwar kalt und grau, aber es waren kaum Menschen da, es gab keinen Lärm und daher waren auch die Tiere weniger scheu. Die Gepard-Fütterung ist ein wirklich einzigartiges Erlebnis und bei einem gemütlichen Spaziergang durch den Park kannst du richtig viele, wunderbare Tierarten erblicken und… natürlich… fotografieren.
Einige Tiere im Tierpark Herberstein
Schielleiten
Nur etwa 5 Minuten Autofahrt in Richtung Hartberg entfernt liegen weitere zwei Baujuwele, das Schloss Schielleiten und die gleichnamige Burg, die direkt auf dem gegenüberliegenden Hügel thront.
Schon von weit kannst du die strahlend gelbe Fassade des Schlosses wahrnehmen und eine asphaltierte Zufahrtstraße führt direkt zum Eingang. Das Barockschloss Schielleiten wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von den Reichsgrafen Wurmbrand-Stuppach erbaut. Die Grafen Wurmbrand-Stuppach waren ursprünglich auch im Besitz der Burg Schielleiten, die aber zugunsten des Schlosses aufgegeben wurde. Es wurde im Stil des Hochbarocks in der Form eines Mittelpavillons mit Seitenflügeln angelegt. Die Besitzer hatten sich scheinbar bei der Einteilung der finanziellen Mittel verschätzt und mussten schon bald Burg und Herrschaft Neuhaus (am Stubenbergsee) verkaufen. Dazu kam es noch zu Konflikten mit den Untertanen. Nach dem Tod des Grafen stoppte seine Witwe die Bauarbeiten am Schloss. 1935 erwarb die Republik Österreich das Schloss und übergab es der damaligen Österreichischen Turn- und Sportfront. Im Zweiten Weltkrieg stand das Schloss den Nationalsozialisten zur Verfügung, gegen Kriegsende wurde es als Lazarett genutzt. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude mehrfach restauriert und 1972 auch im Inneren umgebaut.
Heute beherbergt es ein Sport- und Freizeitzentrum und ein Hotel mit Seminarräumen. Zum Schlosspark gehören Sportanlagen und verschiedene Sporthallen für unterschiedliche Sportarten. Das Ambiente wird oft für Feste, Hochzeiten, Seminare und Events verwendet. Der Platz vor dem Schloss ist außerdem ein beliebter Ballonstartplatz.
Schloss Schielleiten
Gleich gegenüber auf dem Hügel über den Weinbergen verstecken sich alte Mauerreste der Burg Schielleiten oder auch Altschielleiten genannt, die Mitte des 13. Jahrhunderts im Auftrag der Stubenberger errichtet wurde. Im 16. Jahrhundert kam es zu einem umfassenden Ausbau der Wehranlage. Die Burg wechselte seine Besitzer und wurde schließlich an die Grafen Wurmbrand verkauft. Graf Wurmbrand begann um die Mitte des 18. Jahrhunderts mit der Errichtung des Schlosses Neu-Schielleiten gleich in der Nähe. Nach seiner Fertigstellung wurde die alte Burg verlassen und verfiel. Aufgrund der Einführung der Dachsteuer wurde das Dach abgetragen und das brauchbare Baumaterial verkauft. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts war der Bau Ruine. Alt-Schielleiten befindet sich heute in Privatbesitz und die Vorburg ist bewohnt.
Man kann in der Umgebung parken und um die Anlage herum gehen, am schönsten sieht man sie aber immer noch von der Straße unterhalb der Weinberge. Die Burg ist von rechteckigen Ringmauern mit Vierecktürmen umgeben. Die regelmäßige, rechteckige Anlage ist noch erkennbar, ebenso der Arkadenhof und der quadratische Turm. Der Schutz wurde durch eine fünf Meter hohe und mehr als zwei Meter dicke Ringmauer gewährleistet. Besichtigungen sind leider nicht mehr möglich.
Burg Altschielleiten
Das Apfelland mit dem blauem See und zahlreichen Kultur- und Freizeitmöglichkeiten lockt Besucher von weit und fern immer wieder in seinen Bann. Durch die alten Gemäuer zu wandern und dabei dem weit entfernten Brüllen der Löwen im Tierpark zu lauschen, ist für Jung und Alt ein unvergessliches Erlebnis. Ob zu Fuß oder in einem Heißluftballon – die Gegend rund um Stubenberg bleibt ein einzigartiges Abenteuer.
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